MdB Dr. Joe Weingarten: Bericht aus dem Deutschen Bundestag

Berlin, den 16. Juni 2023

Liebe Genossinnen und Genossen,

am Ende dieser spannenden Woche möchte ich Euch wieder einen Bericht aus Berlin zukommen lassen.

Besonders wichtig war für mich in dieser Woche, dass wir uns als Koalition über Leitplanken“beim Gebäudeenergiegesetz (dem „Heizungsgesetz“) geeinigt haben und das Gesetz nun ins Parlament eingebracht wurde. Mit der nun erreichten Einigung sind wichtige Änderungen zum bisherigen Gesetzentwurf erreicht worden, für die auch ich mich in Berlin nachhaltig eingesetzt habe. Denn so, wie es Bundeswirtschaftsminister Habeck vorgelegt hatte, konnte es nicht bleiben.
Es wird eine verpflichtende kommunale Wärmeplanung in Deutschland bis 2028 geben. Die Kommunen sollen sich überlegen, welche Heizformen für sie die jeweils besten sind. Solange die Wärmeplanung nicht vorliegt, wird es keine verpflichtenden Regelungen zum Heizungstausch geben. Das ist richtig so, aber es ist klar, dass auch der Wärmesektor zur Klimaneutralität beitragen muss. Nur müssen wir das mit den Menschen und nicht gegen sie machen und ihnen mehr Zeit geben. Im anstehenden parlamentarischen Verfahren werde ich mich dafür einsetzen, dass die jetzt getroffenen Regelungen an unsere Bedürfnisse im ländlichen Raum angepasst werden, beispielsweise durch die Einrichtung von Nahwärmenetzen in unseren Dörfern. Sowohl zur Wärmeplanung als auch zu Nahwärmenetzen werde ich Gespräche mit Kommunen und Energieversorgen im Naheland führen.

Es wird auch keine einseitige Entscheidung für die Wärmepumpe geben, sondern alle Heizungssysteme sollen gleichwertig behandelt werden, beispielsweise auch Heizungen, die mit Holz und Pellets betrieben werden. Auch dafür habe ich mich auch intensiv eingesetzt. Es wird, finanziert über den Klima- und Transformationsfonds zudem eine Förderung des Bundes geben, die passgenau die einzelnen Bedürfnislagen und sozialen Härten bis in die Mitte der Gesellschaft berücksichtigt. Wir werden darauf achten, dass diese Förderung sozial ausgestaltet ist und sicherstellt, dass niemand überfordert wird.

Die EU hat sich vorvergangene Woche nach jahrelangem Streit auch auf einen Kompromiss bei der Asylreform geeinigt, den ich begrüße. So soll die Einreise von Menschen ohne Aussicht auf Anerkennung von Asyl und ohne Bleibeperspektive reduziert werden. Ankommende Menschen aus als sicher geltenden Ländern sollen danach künftig nach dem Grenzübertritt in kontrollierte Aufnahmeeinrichtungen kommen, wo dann im Normalfall innerhalb von zwölf Wochen geprüft wird, ob der Antragsteller eine Chance auf Asyl hat. Wenn nicht, wird er zurückgeschickt. Ich halte diese Regelung angesichts der Überlastungen, die Kommunen mit Blick auf Wohnraum, ausreichend Möglichkeiten der Beschulung von Kindern und Integrationskursen sehen, für richtig. Auch die Regelung, dass Geflüchtete künftig verpflichtend in den EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden sollen, unterstütze ich. Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, werden zu Ausgleichszahlungen gezwungen. Wir müssen Ländern wie Polen und Ungarn deutlich machen, dass die Mitgliedschaft in der EU in Sachen Solidarität keine Einbahnstraße ist.

Bereits im Koalitionsvertrag haben wir beschlossen, dass zum ersten Mal eine Nationale Sicherheitsstrategie erstellt werden soll. Nach dem Vorbild der USA, Frankreichs und Großbritannien und in einer immer komplexer werdenden Welt ist es wichtig zu definieren, wie wir die großen Probleme der Welt sehen und angehen wollen. Und wer unsere Partner, Mitbewerber und Rivalen sind.

Deshalb ist es wichtig, dass die Bundesregierung diesen Mittwoch die nationale Sicherheitsstrategie im Kabinett beschlossen hat. Als bevölkerungsreichstes Land und größte Volkswirtschaft im Herzen Europas trägt Deutschland besondere Verantwortung für Frieden, Sicherheit, Wohlstand und Stabilität sowie einen nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen. Diese Verantwortung nehmen wir auch im Bewusstsein unserer Geschichte wahr.

Als Verteidigungspolitiker beschäftige ich mich intensiv damit, wie wir Europa besser militärisch absichern können. Damit wir und unsere Verbündeten in Frieden und vor allem in Freiheit leben können. Die nationale Sicherheitsstrategie macht klar: Wir sind bereit, jeden Quadratzentimeter unserer Verbündeten in der NATO und EU zu verteidigen.

Schließlich möchte ich Euch noch einen kurzen Rückblick auf meine USA-Reise der vorvergangenen Woche geben. Im Rahmen der Parlamentarierversammlung der NATO war ich gemeinsam mit vielen internationalen Kollegen unter anderem beim NASA Flight Center in Maryland. Dort wird nicht nur am zukünftigen Artemis-Projekt mitgewirkt, das Menschen zum Mond und zum Mars bringen soll, sondern auch das Nancy Grace Roman Space-Teleskop montiert, das ab 2027 neue Einblicke in die Tiefen des Weltraums geben wird. Das Wissenschafts- und Technologiekomitee der NATO-Parlamentarierversammlung, dem ich angehöre, beschäftigt sich mit den Schnittmengen zwischen Technologie- und Verteidigungspolitik. Im Rahmen der Reise des Komitees haben wir Insbesondere Fragen von autonomen und robotischen Waffensystemen gemeinsam mit unseren amerikanischen Partnern erörtert. Wir müssen uns mit diesen Fragen frühzeitig beschäftigen, damit Deutschland sich dauerhaft, auch gegen neue Bedrohungen verteidigen kann. Denn zukünftige Generationen werden sich nur verteidigen können, wenn wir heute in diese Technologien investieren.

In vielen Bereichen ist die USA den deutschen Entwicklungen weit voraus, insbesondere bei Fragen der IT und Datenverarbeitung. In anderen Bereichen muss sich Deutschland jedoch nicht verstecken. Beispielsweise ist die deutsche Forschung in der Batterietechnik weltweit führend. Auch die Zivilgesellschaft kann einen hohen Nutzen aus dieser militärischen Forschung ziehen. Zerstörungsresistente Gel-Batterien sind zentral für den Schutz von voll digital ausgestatteten Infanteristen, können jedoch auch einen Mehrwert für zivil genutzte Technologien liefern. Beispielsweise sind gelbasierte Batterien nicht entflammbar und ermöglichen damit neue Anwendungen im zivilen Bereich. Ähnliches gilt für den Bereich der Materialwissenschaften, in dem militärische Forschung zivile Innovation ermöglicht. An diesen Themen werde ich weiter arbeiten!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Euer Joe
Dr. Joe Weingarten, MdB

SPD-Gemeindeverband Herrstein Rhaunen – Neuer Vorstand

Martin Schneider-Jost bleibt an der Spitze des SPD-Gemeindeverbandes Herrstein-Rhaunen

Oberreidenbach – Am 31. Juni 2023 fand im Gasthaus Stephan in Oberreidenbach die Delegiertenversammlung des SPD-Gemeindeverbandes Herrstein-Rhaunen statt. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Delegierte an, um über die vergangenen Wahlergebnisse sowie die anstehenden Herausforderungen zu diskutieren.

Der Vorsitzende des Gemeindeverbandes, Martin Schneider-Jost, eröffnete die Versammlung mit einem umfassenden Rechenschaftsbericht. Dabei blickte er auf die Ergebnisse der letzten Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahl zurück und betonte die Notwendigkeit, die politische Arbeit vor Ort zu stärken. Schneider-Jost führte außerdem Diskussionen zur Fusion von kleinen Ortsvereinen an, die in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen könnten.

Besonders lobend erwähnte er Kassierer Michael Hippeli für seine einwandfreie Kassenführung und bedankte sich bei allen engagierten Kommunalpolitikern, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Ihre Arbeit sei von großer Bedeutung für den Erfolg der SPD in der Region.

Im Anschluss wurde der Vorstand des Gemeindeverbandes neu gewählt. Dabei erhielten Martin Schneider-Jost als Vorsitzender, Roswitha Klee-Emmerich als stellvertretende Vorsitzende, Michael Hippeli als Kassierer und Ingo Lauer als Schriftführer das Vertrauen der Delegierten. Ergänzt wurde das Team durch die Beisitzer:innen Alexandra Richter, Kevin Bonn, Sascha Fritz und Roland Flohr. Diese engagierten Mitglieder werden gemeinsam daran arbeiten, die sozialdemokratischen Ziele in der Verbandsgemeinde voranzubringen.

Der neue Vorstand des SPD-Gemeindeverbandes Herrstein-Rhaunen

Ein weiterer Schwerpunkt der Versammlung lag auf einem Ausblick auf das kommende Jahr der Kommunal- und Europawahl 2024. Die Genoss:innen betonten die Wichtigkeit von öffentlichen Veranstaltungen zu aktuellen Themen wie dem Klimawandel und der Energiewende. Es wurde angeregt, Informationsveranstaltungen und Diskussionsforen zu organisieren, um die Bürger:innen für diese wichtigen Fragen zu sensibilisieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten (siehe hierzu auch diesen Veranstaltungshinweis).

Der Gemeindeverband Herrstein-Rhaunen hat somit eine erfolgreiche Delegiertenversammlung abgehalten und geht gestärkt in die kommenden politischen Herausforderungen. Mit einem engagierten Vorstand und dem klaren Fokus auf die Anliegen der Bürger:innen ist die SPD bestrebt, ihre Position in der Verbandsgemeinde weiter auszubauen.

Einladung: „Strom- und Wärmewende für zuhause“

Klimaschutz ist kein Eliteprojekt, in Deutschland besteht eine hohe Akzeptanz gegenüber Klimaschutz.

  • Welchen Beitrag zur Energiewende kann ich leisten?
  • Wie erreiche ich Effizienz und Einsparung?
  • Welche Maßnahme bringt mir welchen Vorteil?

Solche Fragen und mehr werden auf Einladung des

SPD Ortsvereins Idarwald

am Freitag, dem 23. Juni
um 19 Uhr im Sportlerheim Kirschweiler

diskutiert.

Referent des Abends ist Christoph Benkendorff (Energieberater). In Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale informiert er über Handlungsoptionen und Fördermöglichkeiten.

Um Anmeldung per Email wird gebeten: re@spd-herrstein-rhaunen.de.

Dr. Joe Weingarten, MdB: Bericht aus dem Deutschen Bundestag

Berlin, den 26. Mai 2023

Liebe Genossinnen und Genossen,

am Ende dieser Woche möchte ich Euch wieder einen kurzen Bericht aus Berlin zukommen lassen.

Meine Woche startete im Wahlkreis, konkret im Krankenhaus der Elisabeth-Stiftung in der Stadt Birkenfeld. Nach sieben Jahren Planung, zweieinhalb Jahren Bauzeit und mit 6 Millionen Euro Zuschuss des Landes Rheinland-Pfalz habe ich gemeinsam mit Landesgesundheitsminister Clemens Hoch das neue Operationshaus eröffnet. Ich habe mich als Präsidiumsmitglied des DRK Kreisverbands Birkenfeld und natürlich als Wahlkreisabgeordneter sehr darüber gefreut, den neuen Trakt mit zwei OP-Sälen und mehreren Räumen zur Vor- und Nachbereitung offiziell mit einweihen zu können.

Außerdem habe ich eine der sieben Werkstätten der Stiftung Kreuznacher Diakonie, die Werkstatt im Bodelschwingh-Zentrum in Meisenheim besucht. Dort wird von Menschen mit Behinderung ein großartiges Produkt hergestellt, das schon viele regionale und überregionale Unternehmen einsetzen: Karopack-Polsterkissen aus recycelten Pappe-Abfällen, die als Füllstoffe bei Paketversendungen eingesetzt werden. Das ist eine gute Alternative zu Plastik und Styropor. Ich habe vor Ort erleben können, wie die rund 160 Menschen in der Werkstatt, unterstützt und angeleitet von 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit viel Präzision, Geduld und bei guter Stimmung zusammenarbeiten.

Durch die demografische Entwicklung ist die finanzielle Lage der gesetzlichen Pflegeversicherung seit Jahren angespannt. Auch die Corona-Pandemie hat die Kosten stark ansteigen lassen. Da alle Leistungen der Pflegeversicherung begrenzt sind und die tatsächlichen Kosten oft die erstatteten Beträge übersteigen, ist der selbst aufzubringende Anteil der Pflegebedürftigen im Laufe der Zeit immer weiter angestiegen. Um sie zu entlasten und die Pflegeversicherung finanziell zu stabilisieren, haben wir das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz in dieser Woche in 2./3. Lesung beschlossen.

Geplant ist zudem, das Pflegegeld und die Pflegesachleistungen ab 2024 jeweils um fünf Prozent anzupassen. 2025 werden diese und alle anderen Leistungen der Pflegeversicherung dann um weitere 4,5 Prozent angepasst, ab 2028 steigen sie entsprechend der Inflation. Wer Angehörige pflegt, kann das Pflegeunterstützungsgeld künftig so in Anspruch nehmen wie das Kinderkrankengeld, also deutlich häufiger. Der Anstieg der Eigenanteile von Pflegebedürftigen in Heimen wird gebremst, indem die Zuschläge von der Pflegekasse ab 2024 auf bis zu 75 Prozent angehoben werden. Ab dem 11. Juli 2025 wird der gemeinsame Jahresbetrag für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege, also das sogenannte Entlastungsbudget für pflegende Angehörige eingeführt. Damit helfen wir Menschen, die ihre Angehörigen pflegen und dadurch selbst Entlastung benötigen. Mit dem Entlastungsbudget wird es möglich sein, Leistungen der Pflegeversicherung flexibler innerhalb des Budgets abzurufen. Für Eltern von Kindern und Jugendlichen unter 25 Jahren mit einer schweren Behinderung wird das Entlastungsbudget bereits ab 2024 eingeführt.

Wir haben in dieser Woche auch wieder Auslandsmandate verlängert. Dazu gehört auch der Bundeswehreinsatz im Kosovo. Denn Frieden und Sicherheit im Westbalkan sind für Deutschland und die Europäische Union von zentraler Bedeutung. Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die Bundeswehr deshalb im Rahmen der NATO-geführten „Kosovo Force“ – kurz: KFOR – im Kosovo. KFOR war in den vergangenen Jahren ein zentraler Stabilitätsanker in der Region und hat die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Kosovo gestärkt. Zugleich bestehen Konflikte im Land weiterhin fort – vor allem im Norden des Landes an der Grenze zu Serbien. Dort ist es zuletzt Anfang 2023 wieder zu Spannungen und teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Obwohl sich Kosovo und Serbien unter Vermittlung der EU im März 2023 auf ein Grundlagenabkommen geeinigt haben, ist ein Wiederaufflammen der Konflikte in der Region nicht ausgeschlossen. Hinzu kommt die Sorge vor russischen Destabilisierungsversuchen.

KFOR bleibt daher auch in Zukunft notwendig. In dieser Woche hat der Bundestag deshalb die Verlängerung des Bundeswehrmandates im Kosovo beschlossen. Die kosovarischen Sicherheitskräfte sollen weiter in die Lage versetzt werden, langfristig selbstständig für Sicherheit nach innen und nach außen zu sorgen. Das Mandat sieht weiterhin eine Obergrenze von 400 Soldatinnen und Soldaten vor. Der Einsatz ist nicht befristet und endet erst, sofern die entsprechende Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen erlischt oder ein entsprechender NATO-Beschluss abläuft oder nicht verlängert wird. Alle zwölf Monate erfolgt eine Befassung mit dem Einsatz im Bundestag, sofern dies mindestens eine Fraktion im Deutschen Bundestag wünscht. Zur Vorbereitung habe ich mich in dieser Woche auch mit dem kosovarischen Botschafter Dr. Faruk Ajeti in seiner Botschaft getroffen. Meine klare Botschaft: Deutschland wird weiter seinen Beitrag zu Frieden und Stabilität in der Region leisten.

Einen anderen Einsatz sehe ich, das habe ich an dieser Stelle auch schon erwähnt, deutlich kritischer und habe diesem daher auch nicht zugestimmt. Seit zehn Jahren beteiligt sich die Bundeswehr an der „Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali“ – kurz: MINUSMA –, um den Friedensprozess dort zu unterstützen und die staatlichen Strukturen des Landes landesweit zu stärken. In den vergangenen Monaten hat sich jedoch die sicherheitspolitische Lage in Mali deutlich verschlechtert. Dazu beigetragen hat vor allem das unkooperative Verhalten der Regierung Malis, was den Bundeswehreinsatz vor Ort zunächst eingeschränkt hat, ihn nach meiner Einschätzung mittlerweile aber unverantwortlich macht. Die Bundesregierung hat daher entschieden, die Bundeswehr aus Mali abzuziehen, allerdings erst schrittweise, sodass das Mandat zur Beteiligung der Bundeswehr an MINUSMA letztmalig um ein Jahr bis zum 31. Mai 2024 verlängert wurde. Ich habe dieser Verlängerung nicht zugestimmt, weil ich nach den Erfahrungen aus Afghanistan nicht noch einmal einem Einsatz zustimmen möchte, von dessen Sinnhaftigkeit ich nicht überzeugt bin.

Ich wünsche Euch ein schönes, langes Pfingstwochenende.

Herzliche Grüße
Euer Joe
Dr. Joe Weingarten, MdB

Europaparlamentarier Karsten Lucke, MdEP – Stippvisite beim SPD-Gemeindeverband Herrstein-Rhaunen

12. Mai 2023

Im Anschluss an eine intensive Diskussion mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufen der IGS Herrstein-Rhaunen, einer Europaschule, zu europäischen Themen nahm sich der SPD-Europaabgeordnete Karsten Lucke die Zeit für ein Treffen mit SPD-Mitgliedern aus dem SPD-Gemeindeverband Herrstein-Rhaunen. Das Treffen fand in einem ungezwungenen Rahmen in der Turnhalle Niederwörresbach statt.

Martin Schneider-Jost, der Vorsitzende des SPD-Gemeindeverbandes Herrstein-Rhaunen bedankte sich mit einer Flasche des aktuellen „Edelschliff“, die Karsten Lucke gerne annahm.

Karsten Lucke, der seit dem 11. Januar 2022 als Nachfolger von Norbert Neuser unsere Region im Europaparlament vertritt, berichtete zunächst umfassend über die aktuellen Themen die den Parlamentsbetrieb beherrschen. Nachdem mit dem russischen Angriff auf die Ukraine entgegen aller Hoffnungen und Erwartungen ein schrecklicher Krieg in der Mitte Europas losgetreten wurde prägen naturgemäß die Folgen und deren Abmilderung die parlamentarischen Themen. Weitere sehr intensiv behandelte Themen sind die Flüchtlings- und Migrationsströme nach Europa und der immer deutlicher zu Tage tretende Klimawandel und seine Folgen.

Karsten Lucke vermochte anschaulich darzustellen, wie sehr diese Themen diskutiert werden und wie intensiv man sich um Lösungen und Lösungswege bemüht. Er machte sehr deutlich, dass es für keines der akuten Themen eine einfache Lösung gibt, auch wenn bestimmte Kreise und Gruppen dieses behaupten, und dass die Suche nach möglichst optimalen, von allen Staaten akzeptierten und möglichst gerechten Lösungen sehr schwierig ist. Die Abstimmungsprozesse sind umfangreich und erfordern ausreichend Zeit.

Nach dieser Tour d’Horizon setzte eine lebhafte Diskussion ein. Karsten Lucke, der Bürgermeister der 450-Seelen-Gemeinde Lautzenbrücken im Westerwald und Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bad Marienberg ist, machte deutlich wie wichtig es ist auf der untersten politischen Ebene, der Gemeinde, aktiv zu sein. Denn es ist diese Ebene die den Kontakt zum Bürger hat und hält. Lucke lobte jede Art von Engagement für die Allgemeinheit.

In diesem Zusammenhang berichtete er von der als außerordentlich positiv wahrgenommenen Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern der IGS: sie wären sehr gut informiert gewesen, wussten die richtigen Fragen zu stellen und zeigten ein beeindruckendes Engagement. Es gelte, meint Lucke, dieses Engagement zu bewahren und zu fördern. Er machte darauf aufmerksam, dass alle demokratischen Parteien auch hier vor Ort ihre Jugendorganisationen hätten (Jusos, Junge Union, Julis, Grüne Jugend) die auf aktive Mitmacher und Mitmacherinnen zum Wohle der Bürger angewiesen sind.

Webseite von MdEP Karsten Lucke

MdB Dr. Joe Weingarten: Bericht aus dem Deutschen Bundestag

Berlin, den 28. April 2023

Liebe Genossinnen und Genossen,

hinter uns liegt eine weitere Doppelsitzungswoche.

Im Zentrum der Verteidigungspolitik stand diese Woche die Evakuierung aus dem Sudan durch unsere Bundeswehr. Nach dem Militärputsch im Oktober 2021 droht im Sudan ein Staatszerfall. Seit über einer Woche liefern sich dort die sudanesische Armee und die paramilitärische Gruppe „Rapid Support Forces“ (RSF) einen Machtkampf. Hunderte Menschen wurden bereits getötet und weitere Tausende verletzt. Auch internationale Hilfsorganisationen und diplomatische Liegenschaften wurden landesweit angegriffen. Über die letzten Tage hat die Bundeswehr deshalb von Jordanien aus Evakuierungsflüge durchgeführt, um deutsche und europäische Bürgerinnen und Bürger sowie weitere berechtigte Personen in Sicherheit zu bringen. Der Bundestag hat auf Antrag der Bundesregierung nachträglich ein entsprechendes Bundeswehrmandat beschlossen. Die Eilbedürftigkeit des Einsatzes ließ eine vorherige Mandatierung nicht zu. Sie hätte die Evakuierung verzögert und damit das Leben vieler Menschen gefährdet. Ich bin froh und dankbar, dass unsere Bundeswehr wieder einmal in schwierigster Lage bewiesen hat, dass auf sie Verlass ist.

Für viele Betriebe, auch bei uns in der Region, stellt der Fachkräftemangel aktuell eine große Herausforderung dar. Hinzu kommt der Umbau der Industrie hin zur Klimaneutralität, der für viele Branchen Veränderungen mit sich bringt. Auch der Arbeitsmarkt verändert sich: neue Berufe entstehen, andere Qualifikationen sind gefragt. Deshalb werden wir das Aus- und Weiterbildungssystem fit für die Zukunft machen. Das ist das Ziel des Gesetzentwurfs der Bundesregierung, den wir in dieser Woche in 1. Lesung beraten haben. Konkret ist geplant, junge Menschen besser bei der Suche und Aufnahme einer Ausbildung zu unterstützen. So sollen kurze Berufsorientierungspraktika in Ausbildungsbetrieben gefördert werden, in denen junge Menschen sich praktisch erproben können und im besten Fall noch im selben Jahr eine betriebliche Ausbildung aufnehmen. Fahrkosten können übernommen werden. Wenn junge Menschen eine Ausbildung in einer anderen Region beginnen, können sie zudem einen Mobilitätszuschuss für eine monatliche Familienheimfahrt erhalten. Wer keinen betrieblichen Ausbildungsplatz findet und in einer Region mit zu wenig Ausbildungsplätzen wohnt, hat Anspruch auf eine außerbetriebliche Ausbildung. Darüber hinaus wird die Weiterbildungsförderung von Beschäftigten vereinfacht und weiterentwickelt. Die nach Betriebsgröße gestaffelten Fördersätze der Lehrgangskosten und Lohnzuschüsse werden auf die maximale Förderhöhe festgeschrieben. Weiterbildungsförderung steht künftig allen Unternehmen offen. Mit dem Qualifizierungsgeld wird ein neues Instrument zur Bewältigung des Strukturwandels eingeführt. Zielgruppe sind Beschäftigte, denen durch den Strukturwandel der Verlust ihrer Arbeitsplätze droht, Weiterbildung jedoch eine zukunftssichere Beschäftigung im selben Unternehmen ermöglichen kann.
Das ist gerade angesichts der Transformation, in der wir uns befinden, eine wichtige Maßnahme. Während der Weiterbildung tragen die Betriebe die Weiterbildungskosten, die Beschäftigten erhalten das Qualifizierungsgeld als Lohnersatzleistung – das so hoch ist wie das Kurzarbeitergeld (60 Prozent des Nettoentgelts beziehungsweise 67 Prozent, wenn Kinder im Haushalt leben). Voraussetzung für das Qualifizierungsgeld ist, dass ein erheblicher Teil der Beschäftigten strukturwandelbedingten Qualifizierungsbedarf hat sowie eine entsprechende Betriebsvereinbarung oder ein entsprechender betriebsbezogener Tarifvertrag. Bei Kleinstbetrieben reicht eine schriftliche Erklärung des Arbeitgebers. Im Gesetz ist zudem geregelt, dass Unternehmen weiterhin Sozialversicherungsbeiträge hälftig erstattet bekommen können, wenn ihre Angestellten sich während der Kurzarbeit beruflich weiterbilden – und zwar bis zum 31. Juli 2024. Zudem können die Lehrgangskosten vollständig oder teilweise erstattet werden.

Wir als Ampel-Koalition wollen und brauchen einen digitalen Staat, der Bürgerinnen und Bürgern das Leben erleichtert und Behördengänge auf ein Minimum reduziert. In dieser Woche haben wir daher ebenfalls in 1. Lesung einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Modernisierung des Pass- und des Ausweiswesens mit dem Verwaltungsabläufe modernisiert werden und Sicherheit und Integrität der Daten gewährleistet werden sollen, beraten. Das hat viele praktische Auswirkungen: So wird der Datenaustausch zwischen den Pass- und Personalausweisbehörden nach einem Umzug vereinfacht und Zuständigkeiten klargestellt. Künftig werden beantragte Pässe und Personalausweise zugeschickt und müssen nicht mehr wie bisher auf dem Bürgeramt abgeholt werden.
Vorgesehen ist ebenfalls, dass die Funktion des Personalausweises zum elektronischen Identitätsnachweis künftig bereits ab 13 statt wie bisher erst ab 16 Jahren genutzt werden kann. Jugendliche erhalten so eine sichere Möglichkeit, Altersverifikationen auf für sie zugänglichen Plattformen und sozialen Medien durchzuführen. Zum 1. Januar 2024 soll der nur für ein Jahr gültige Kinderreisepass abgeschafft werden. Stattdessen sollen auch für Kinder nur noch die regulären Identitätsdokumente (Personalausweis, Reisepass) genutzt werden, die in diesen Fällen eine Gültigkeitsdauer von sechs Jahren haben.

Ab 1. Mai 2023 gilt das deutschlandweit gültige Deutschlandticket mit dem alle Bürgerinnen und Bürger für 49 Euro im Monat im ganzen Bundesgebiet die Nahverkehrsangebote nutzen können. Ohne zusätzliche Fahrkarten, ohne Tarifdschungel und überall kann man mit dem digitalen Ticket unbeschwert in jeden Bus und jede Bahn des Öffentlichen Nahverkehrs steigen. Das ist eine Revolution im öffentlichen Nahverkehr. Für unsere ländlichen Regionen brauchen wir Lösungen für den Weg zum und vom Bahnhof, die so genannte letzte Meile. Aber es ist schon jetzt gut und richtig, wenn durch das Deutschlandticket mehr Menschen das Auto auf dem Arbeitsweg für den Weg zum und vom Bahnhof nutzten, anstatt die ganze Strecke mit dem Auto zurückzulegen. Klar ist aber auch, dass nun mit aller Anstrengung daran gearbeitet werden muss, das ÖPNV-Angebot im ländlichen Raum auszuweiten und attraktiver zu machen. Wir haben bei den erheblichen organisatorischen Problemen beim Busverkehr sowohl in Birkenfeld, als auch im Kreis Kreuznach gesehen, dass es da noch große Defizite gibt. Die müssen gelöst werden, um für die Bürgerinnen und Bürger verlässliche und kosteneffiziente Angebote zu schaffen. Wenn am Ende nur mehr leere Busse durch die Gegend fahren als vorher, hilft uns auch das Deutschland-Ticket nicht weiter.

Diese Woche habe ich auch auf einer Tagung der NATO-Parlamentariergruppe in Island verbracht. Bei Gesprächen, u.a. mit dem Staatspräsidenten Islands haben wir neben den aktuellen politischen Themen auch über ein Thema gesprochen, das für ein so kleines Land wie Island besonders wichtig ist: das Verhältnis zwischen nationaler Identität, eigener Sprache und Kultur einerseits und der Einbindung in weltweite Kooperationen andererseits. Aber es standen natürlich vor allem sicherheitspolitische Fragen im Mittelpunkt: der Anschlag auf Nordstream 2 hat uns gezeigt, dass wir unsere kritische Infrastruktur unter See besser schützen müssen. Bei Teledyne Gavia, einem der weltweit führenden Unternehmen für Unterwasser-Fahrzeuge, die zum Schutz von Infrastruktur unter Wasser eingesetzt werden, haben wir uns angeschaut, wie diese Mini-Uboote funktionieren, welche technischen Entwicklungen möglich sind und wie wir sie in der NATO sinnvoll einsetzen können. Sehr lehrreich.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße
Euer Joe
Dr. Joe Weingarten, MdB

SPD Ortsverein Rhaunen wählt neuen Vorstand und ehrt langjährige Genossen

Am 14. April 2023 fand die Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Rhaunen in der gemütlichen Atmosphäre der Pizzeria Sarici in Rhaunen statt. Unter der Teilnahme von 13 Mitgliedern des Ortsvereins, Martin Schneider-Jost vom Gemeindeverband Herrstein-Rhaunen und dem Landtagsabgeordneten Hans Jürgen Noss wurden wichtige Entscheidungen getroffen.

In den Redebeiträgen der Teilnehmer wurde über aktuelle politische Themen wie Umweltschutz, Bildung und soziale Gerechtigkeit diskutiert. Der Landtagsabgeordnete Hans Jürgen Noss betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der SPD als Partei für eine gerechte und soziale Gesellschaft und ermutigte die Mitglieder, weiterhin aktiv an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

Nach den Redebeiträgen stand die Wahl des Vorstandes an. Manfred Klingel wurde zum Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt. Er zeigte sich erfreut über das Vertrauen der Mitglieder und bedankte sich für die Unterstützung. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Sascha Fritz gewählt, der bereits in den letzten Jahren als aktives Mitglied des Vorstandes tätig war. Pit Clausen wurde zum Schriftführer gewählt und Hermann Schub übernahm das Amt des Kassierers. Der frisch gewählte Vorstand versprach, sich mit vollem Einsatz für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in der Region einzusetzen und die politische Arbeit vor Ort weiter voranzutreiben.

Ein weiterer Höhepunkt der Mitgliederversammlung waren die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Michael Grasmück wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt, während Klaus Spaller stolze 40 Jahre Mitglied ist. Eine besondere Auszeichnung erhielt Arnold Scherer, der seit unglaublichen 60 Jahren Mitglied in der SPD ist und für seine langjährige Treue und sein Engagement in der Partei gewürdigt wurde. Die Geehrten wurden mit Urkunden und Präsentkörben geehrt und erhielten großen Applaus für ihr langjähriges Engagement.

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Ehrung langjähriger Mitglieder
Michael Grasmück, Arnold Scherer, Klaus Spaller, Vorsitzender Manfred Klingel

Die Mitgliederversammlung des SPD Ortsvereins Rhaunen endete mit einer positiven Herangehensweise auf die kommenden politischen Herausforderungen und einem gemeinsamen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten und Veranstaltungen des Ortsvereins.

Manfred Klingel, der alte und neue Vorsitzende des SPD Ortsvereins Rhaunen, betonte in seiner Schlussrede die Wichtigkeit einer starken SPD vor Ort und die Notwendigkeit, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten. Er bedankte sich bei den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen und betonte, dass der Ortsverein auch in Zukunft mit vollem Einsatz für eine sozial gerechte Politik kämpfen werde.

MdB Dr. Joe Weingarten: Bericht aus dem Deutschen Bundestag

Berlin, den 31. März 2023

Liebe Genossinnen und Genossen,

in Berlin hat, wie ihr mitbekommen habt, der Koalitionsausschuss der Ampel-Regierung getagt. Ich begrüße die Ergebnisse des Koalitionsausschusses. Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, gute Ergebnisse zu erzielen, die wirtschaftliche Vernunft, Klimaschutz und sozialen Ausgleich zu vereinen. Genau dafür ist diese Regierung gebildet worden. Wichtig war mir, dass die zuvor kursierenden Pläne zum Verbot des Einbaus von Öl- und Gasheizungen ab 2024 angepasst werden. Wir müssen bei gesetzlichen Regelungen mehr im Blick haben, was in Zeiten des Handwerkermangels technisch umsetzbar und vor dem Hintergrund stark gestiegener Preise für die Menschen vor Ort leistbar ist. Gut, dass der Koalitionsausschuss das klargestellt hat. Es wird keinen Zwangstausch bei Öl- und Gasheizungen geben. Und wir werden darauf achten, dass soziale Unterstützungsmaßnahmen für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Heizungsaustausch kommen werden. Insgesamt ist jetzt mehr Realismus in die Klimaschutz–Debatte gekommen ist: Wir reden jetzt nicht mehr über allgemeine Ziele im Klimaschutz, sondern setze die Dinge konkret um. Wir haben dabei deutlich gemacht, dass wir – bei richtiger Schwerpunktsetzung auf die Schiene – auch künftig auf das Auto als notwendigen Verkehrsträger setzt. Das ist für unseren ländlichen Raum besonders wichtig.

In dieser Woche habe ich im Deutschen Bundestag gesprochen. Die NATO-Staaten haben 2016 die maritime Sicherheitsoperation „SEA GUARDIAN“ beschlossen. Ziel dieses Einsatzes ist, den Schiffsverkehr im Mittelmeer abzusichern und den maritimen Terrorismus und damit im Zusammenhang stehende illegale Aktivitäten, wie Waffenschmuggel und Menschenhandel, einzudämmen. Dadurch wird die Südflanke des NATO-Bündnisgebietes gestärkt und der Handel im Mittelmeerraum abgesichert. Gemeinsam mit anderen NATO-Mitgliedsstaaten erstellen Schiffe und Flugzeuge der Bundeswehr ein umfassendes Lagebild für das Mittelmeer und überwachen den Seeraum. Zu ihren weiteren Aufgaben gehört die Kontrolle von Schiffen, wenn sie verdächtigt werden, eine Verbindung zu terroristischen Organisationen zu haben sowie die völkerrechtliche Verpflichtung zur Rettung von in Seenot geratenen Personen. Ich habe in meiner Rede, die ihr hier nachsehen könnt, sehr deutlich gemacht, dass es dauerhaften Frieden und Sicherheit in Europa nur geben kann, wenn es Frieden und Sicherheit im Mittelmeer gibt! Deswegen habe ich in meiner Rede nachdrücklich um Zustimmung für das Mandat geworben.

Ebenfalls geredet hat im Deutschen Bundestag in dieser Woche König Charles III.In einer launig-sympathischen, aber auch nachdenklich-ernsten Rede hat er sich nicht nur den großen Momenten der gemeinsamen Geschichte zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich gewidmet, sondern auch über Umweltschutz, Kultur und den Krieg Russlands gegen die Ukraine gesprochen. Dieser Besuch ist ein klares Signal an die deutsch-britische Freundschaft und erinnert schmerzlich daran, dass der Brexit ein politischer Fehler war, der Europa schwächt.

Gleich zu Beginn der Woche war ichnoch im Wahlkreis unterwegs. Mit Pitt Elben, dem Organisator von „BonbonsCulturel“,einem deutsch-französischen Kulturwettbewerb, der 2020-22 in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung stattgefunden hat, habe ich darüber gesprochen, wie wir an einer Neuauflage dieser Veranstaltung arbeiten können. Und was wir grundsätzlich dafür tun können, die enge Partnerschaft zwischen Bad Kreuznach und Frankreich wieder mit mehr Leben zu füllen.
Ich habe Oberbürgermeister Emanuel Letz in dieser Sache um Unterstützung gebeten.

Beim SPD-Gemeindeverband Nahe-Glan und dem Stadtverband Bad Sobernheim habe ich Montagabend wieder eine gute Diskussion mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zum Krieg in der Ukraine geführt. Die Zusammenhänge, die Probleme und unsere Form der Unterstützung für die Ukraine immer wieder zu erklären, ist und bleibt zentral für die Unterstützungsbereitschaft in der Bevölkerung. Wenn Ihr bei Euch in der Region Interesse an einem solchen Austausch habt, meldet Euch gern bei meinem Büro.

Ich wünsche Euch schon jetzt entspannte Ostertage.

Euer Joe
Dr. Joe Weingarten, MdB

Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Idarwald mit Ehrung

16. März 2023

Auf der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Idarwald nahm der Vorsitzende Matthias Doll Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften vor. Otto Dickenschied gehört 60 Jahre der Partei an, Klaus Moser und Klaus Eberhard Schmidt 40 Jahre, letzterem wurde persönlich gratuliert. Als Schmidt 1983 in die Partei eintrat, war er davon überzeugt, dass die SPD einen großen Beitrag zum Wandel in eine demokratische und sozial gerechte Gesellschaft leiste. Die Politik der Sozialdemokratie, die Chancengerechtigkeit verhieß, motivierte seine Generation zum Aufbruch in eine „bessere Welt“, erinnerte sich der Jubilar. Schmidt engagiert sich im Vorstand des Ortsvereins, die Bewahrung der Ideale einer sozialen Demokratie sind ihm nach wie vor eine Herzenssache.

Klaus Eberhard Schmidt wird für 40-jährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt.
Ortsvereins-Vorsitzender Matthias Doll überreichte dem Jubilar neben der Ehrenurkunde eine PROBIRKISTE mit regionalen Spezialitäten

Während der Versammlung wurde über Möglichkeiten und Formen kommunalpolitischer Mitgestaltung rege diskutiert. Dabei wurde das Gebiet des öffentlichen Nahverkehrs oder Entwicklungen im Tourismus thematisiert. Bei der Planung weiterer Vorhaben wurden Präsenz vor Ort und Transparenz für den Bürger ganz oben auf die Agenda gesetzt, dies verbunden mit der Hoffnung als Partei attraktiv zu bleiben und eine stärkere Beteiligung der jüngeren Generation zu erreichen.

MdB Dr. Joe Weingarten: Bericht aus dem Deutschen Bundestag

Berlin, den 17. März 2023

Liebe Genossinnen und Genossen,

die Ampel-Regierung hat in dieser Woche ein zentrales Wahlversprechen umgesetzt: Die Wahlrechtsreform. In den vergangenen 20 Jahren ist der Bundestag immer größer geworden. Damit das Parlament arbeitsfähig bleibt, haben wir nun beschlossen, es deutlich zu verkleinern. Die Reform des Wahlrechts legt die Zahl der Abgeordneten von der nächsten Bundestagswahl an verbindlich fest. Künftig wird es keine Überhang- und damit auch keine Ausgleichsmandate mehr geben. Jede Stimme zählt gleich viel. Der Bundestag hat dann eine feste und angemessene Größe von 630 Abgeordneten, die sich nicht bei jeder Wahl ändert. Wir schaffen mit dieser mutigen Reform endlich den großen Wurf, der dauerhaft die Probleme des alten Wahlrechts löst. Das neue Wahlrecht ist einfacher und gerechter: Es betrifft im Ergebnis alle Fraktionen gleichermaßen. Das war nur möglich, weil die Koalitionsfraktionen nicht auf den eigenen Vorteil geschaut haben, sondern darauf, was für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar und für die Parteien gerecht ist. Über die letzten Jahre sind alle Versuche mit der CDU/CSU die Zahl der Bundestagsabgeordneten zu reduzieren gescheitert – vor allem deswegen, weil sich die CDU immer dem Widerstand der CSU gebeugt hat. Jetzt ist eine Lösung gefunden worden, die die Sonderrolle der CSU beendet. Es gibt für Bayern jetzt keine Extra-Würste mehr. Und das ist auch gut so! Es bleibt mit der Reform bei 299 Wahlkreisen: Diese werden also nicht noch größer, was sonst gerade in den großen Flächenwahlkreisen den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürger erschwert hätte. Hinzu kommen 331 Listenplätze. Wir erhöhen die Regelgröße also moderat um 32 Sitze von 598 auf 630 Sitze. Damit wird sichergestellt, dass mehr direkt gewählte Kandidatinnen und Kandidaten ins Parlament einziehen können und weniger Wahlkreise unbesetzt bleiben. Vorgesehen ist weiterhin eine einfache 5-Prozent-Hürde, die für alle Listen und Parteien gilt. Die Grundmandatsklausel fällt künftig weg. Bislang hat diese dazu geführt, dass Parteien bei drei gewonnenen Direktmandaten bei der Sitzverteilung entsprechend ihres Zweitstimmenergebnisses berücksichtigt wurden, auch wenn dieses unter fünf Prozent lag. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir eine wirksame Verkleinerung des Parlaments schaffen und sicherstellen, dass die Kontrollfunktion und Arbeitsfähigkeit des Deutschen Bundestages weiterhin gewährleistet bleibt.

In dieser Woche haben wir endgültig die Finanzierung des Deutschlandtickets beschlossen. Damit kann die deutschlandweite ÖPNV- und Regio-Flat am 1. Mai für 49 Euro im Monat starten. 1,5 Milliarden Euro bekommen die Länder dafür jährlich vom Bund. Wenn der Bundesrat zustimmt, kann das Deutschlandticket ab April 2023 im Abo gekauft werden. Es ist ab Mai gültig, monatlich kündbar und wird übergangsweise auch in Papierform angeboten. Mit dem Ticket können Busse und Bahnen im gesamten Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland genutzt werden. Man kann es nicht anders sagen, das ist eine wirkliche Revolution für die Mobilität in unserem Land. Mobilität wird damit nachhaltiger und für viele Menschen bezahlbarer. Es ist zudem eine wichtige Entlastung für viele Pendlerinnen und Pendler und ein wegweisender Baustein für die Mobilitätswende. Klar ist aber auch, dass wir gerade im ländlichen Raum nun auch dafür sorgen müssen, das Angebot auszubauen und zu verbessern. Gleichzeitig wird der Individualverkehr mit dem Auto bei uns auch langfristig eine wichtige Rolle spielen.

Außerdem habe ich mich in dieser Woche an Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius gewandt und für den Erhalt der Klotzberg-Kaserne durch die Bundeswehr eingesetzt. Die Idar-Obersteiner Traditionskaserne sollte im Rahmen der Neuaufstellung der Bundeswehr dauerhaft weiter genutzt werden, der ‚Klotz‘ ist stadtbildprägend für Idar-Oberstein und steht symbolisch für die lange Verbindung der Bundeswehr mit unserer Region.Ich kenne den großen Sanierungsstau der Gebäude. Einige Gebäude sind in einem durchaus zufriedenstellenden Zustand, andere sind ohne erhebliche Renovierungsmaßnahmen nicht nutzbar. Ich habe den Verteidigungsminister daher gebeten, eine grundlegende Renovierung der Klotzberg-Kaserne zu planen. Als Wahlkreisabgeordneter ist es mir wichtig, dass dieses Stück Geschichte in unserer Region mit Leben gefüllt wird und einen Teil zu unserer Verteidigungsfähigkeit beiträgt. Und es geht auch in die Zukunft: Die Artillerie der Bundeswehr soll im nächsten Jahrzehnt von fünf auf neun Bataillone aufwachsen. Das wird auch positive Auswirkungen auf den Bundeswehrstandort Idar-Oberstein haben.

Gern möchte ich Euch an dieser Stelle noch von meiner Dienstreise im Rahmen einer NATO-Konferenz in die USA in der vorvergangenen Woche berichten. Beherrschendes Thema war natürlich auch dort der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die Amerikaner haben uns sehr deutlich gemacht, dass sie Deutschland sehr dankbar sind für die militärische Hilfe, die wir leisten.
Wir waren uns einig, dass die Lieferung von Kampfpanzern vor allem aus zwei Gründen wichtig ist. Einerseits um die militärische Front in der Ukraine zu stabilisieren, zum anderen, um die ukrainische Armee langfristig aufzubauen, um sich gegen eine fortwährende russische Bedrohung zu erwehren. Deswegen sind sowohl die Lieferung der Leopard-Panzer, als auch von M1 Abrams-Panzern sinnvoll und notwendig. Gut, dass unser Kanzler Olaf Scholz diese Einigkeit mit unseren US-Partnern erzielt hat. Wir haben an der Stelle auch über den kommenden NATO-Gipfel in Vilnius gesprochen: Von diesem muss ein klares Signal der Einigkeit für langfristige politische und militärische Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausgehen. Auch darin waren wir uns einig. In Norfolk, beim amerikanischen NATO-Kommando, haben wir diskutiert, wie sich die NATO – abseits des aktuellen Kriegs – auf mögliche Konflikte der nächsten Jahrzehnte politisch und militärisch vorbereitet. Das darf bei allen aktuellen Fragen nicht zu kurz kommen. Dort konnte ich mich auch mit unseren Soldaten des deutschen Verbindungskommandos austauschen. Es ist immer wieder schön, unsere Soldatinnen und Soldaten bei ihrer Arbeit im Ausland zu treffen, für die sie auch vor Ort viel Anerkennung bekommen.

Beeindruckend war auch der Besuch des Unternehmens Maxar Technologies in der Nähe von Denver (Colorado): Die Satellitenbilder der russischen Truppenaufmärsche in Weißrussland, von dem verbrecherischen Bombardement ziviler Ziele in der Ukraine oder der Lage im Atomkraftwerk Saporischja kommen von diesem Unternehmen. Der Krieg in der Ukraine ist damit eben auch einer der Bilder, die schnell in die Weltöffentlichkeit gelangen und politische Entscheidungen mit beeinflussen. Wir profitieren von diesen Aufnahmen, aber wenn politische Entscheider in der ganzen Welt sehr wesentlich von den Daten eines einzigen Unternehmens abhängen, wirft das natürlich auch kritische Fragen auf. Diese habe ich aus den USA mitgenommen und werde sie zum Thema meienr Arbeit im Bundestag machen.

Ich wünsche Euch ein schönes, frühlingshaftes Wochenende

Euer Joe
Dr. Joe Weingarten, MdB